Auch wenn ich nie erwartet hätte, dass ich diesen
Blogeintrag jemals schreiben muss, ist bei mir der Fall, wie bei gut
einem Drittel aller Austauschschüler auch, eingetreten, dass ich die
Gastfamilie wechseln musste.
Ich war eigentlich von Anfang an sicher, dass ich die
Familie bestehend aus Großeltern und zwei jüngeren Schwestern nett
finde und gut mit ihnen klarkommen werde. Das hat auch genau so
funktioniert bis auf die ein oder andere Schwierigkeit, die aber
sicher normal ist wenn man bedenkt dass ich Einzelkind bin und mich
erst mal an zwei verschiedene Generationen gewöhnen musste.
Als ich dann aber mit Basketball anfing wurde es schwer
für meine Hostmum mich von der Schule abzuholen oder am Wochenende
zum practice zu fahren. Generell war die Fahrerei immer ein großes
Problem, da wir ziemlich weit außerhalb wohnten und alle meine
Freunde bis zu 30 Minuten entfernt waren. Ich musste mich ständig um
Mitfahrgelegenheiten bemühen und wenn diese mal kurzfristig absagten
den Tarc Bus nehmen, in dem ich am zweiten Tag schon beklaut wurde.
Das war für mich, einige Eltern von Freundinnen und
meine Direktorin das Zeichen, dass etwas verändert werden muss und
als die Familie einer Basketballfreundin anbot, mich aufzunehmen
musste ich mich wohl oder übel entscheiden: zwischen einem Jahr Spaß
und Unbeschwertheit und einem festen Familienleben mit Ritualen wie
“Family Movie Night”.
Nach einem Gespräch mit meiner Hostmum waren wir uns
dann einig, dass ich wechseln würde, denn ihr wurde es so langsam zu
viel und sie war vermutlich erleichtert, dass ich das Thema
angesprochen habe. Der Umzug verlief nicht so wie geplant und
verstärkte noch einmal das Gefühl, in dieser Familie nicht wirklich
willkommen und wertgeschätzt zu sein, dass ich schon seit einigen
Wochen hatte.
Letztendlich war der Wechsel jedoch das Beste was ich je
hätte machen können, denn ich habe jetzt eine Gastschwester genau
in meinem Alter, einen jüngeren Gastbruder und Gasteltern, die sich
sehr kümmern und mir zeigen, dass sie mich auch wirklich in ihrem
Haus haben wollen. Ich verstehe mich mit meiner alten Gastfamilie
immer noch gut und habe auch vor sie an Weihnachten noch einmal zu
besuchen.
Hinter mir liegen 3 ziemlich nervenaufreibende Wochen
mit vielen Problemen und Hürden, die es zu bewältigen galt. Ich
kann mit Stolz sagen dass ich alles gemeistert habe und jetzt die
neue Zeit starten kann!
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