1. Dezember 2014

Gastfamilienwechsel

Auch wenn ich nie erwartet hätte, dass ich diesen Blogeintrag jemals schreiben muss, ist bei mir der Fall, wie bei gut einem Drittel aller Austauschschüler auch, eingetreten, dass ich die Gastfamilie wechseln musste.
Ich war eigentlich von Anfang an sicher, dass ich die Familie bestehend aus Großeltern und zwei jüngeren Schwestern nett finde und gut mit ihnen klarkommen werde. Das hat auch genau so funktioniert bis auf die ein oder andere Schwierigkeit, die aber sicher normal ist wenn man bedenkt dass ich Einzelkind bin und mich erst mal an zwei verschiedene Generationen gewöhnen musste.
Als ich dann aber mit Basketball anfing wurde es schwer für meine Hostmum mich von der Schule abzuholen oder am Wochenende zum practice zu fahren. Generell war die Fahrerei immer ein großes Problem, da wir ziemlich weit außerhalb wohnten und alle meine Freunde bis zu 30 Minuten entfernt waren. Ich musste mich ständig um Mitfahrgelegenheiten bemühen und wenn diese mal kurzfristig absagten den Tarc Bus nehmen, in dem ich am zweiten Tag schon beklaut wurde.
Das war für mich, einige Eltern von Freundinnen und meine Direktorin das Zeichen, dass etwas verändert werden muss und als die Familie einer Basketballfreundin anbot, mich aufzunehmen musste ich mich wohl oder übel entscheiden: zwischen einem Jahr Spaß und Unbeschwertheit und einem festen Familienleben mit Ritualen wie “Family Movie Night”.
Nach einem Gespräch mit meiner Hostmum waren wir uns dann einig, dass ich wechseln würde, denn ihr wurde es so langsam zu viel und sie war vermutlich erleichtert, dass ich das Thema angesprochen habe. Der Umzug verlief nicht so wie geplant und verstärkte noch einmal das Gefühl, in dieser Familie nicht wirklich willkommen und wertgeschätzt zu sein, dass ich schon seit einigen Wochen hatte.
Letztendlich war der Wechsel jedoch das Beste was ich je hätte machen können, denn ich habe jetzt eine Gastschwester genau in meinem Alter, einen jüngeren Gastbruder und Gasteltern, die sich sehr kümmern und mir zeigen, dass sie mich auch wirklich in ihrem Haus haben wollen. Ich verstehe mich mit meiner alten Gastfamilie immer noch gut und habe auch vor sie an Weihnachten noch einmal zu besuchen.

Hinter mir liegen 3 ziemlich nervenaufreibende Wochen mit vielen Problemen und Hürden, die es zu bewältigen galt. Ich kann mit Stolz sagen dass ich alles gemeistert habe und jetzt die neue Zeit starten kann!

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