28. August 2014

Presentation Academy


Mein Schultag beginnt um 8:00am mit dem Treppenhaus, denn 1st Period liegt im 3.Stock. Dann Gebet und 'Pledge of Allegiance', die ich mittlerweile auswendig kann ;) Nach den Ansagen und Neuigkeiten starte ich mit AP Biology. Jede Stunde dauert 46 Minuten, das heißt die erste Stunde endet nicht um 8.45am sondern um 8:48am. Nach PreCalculus heißt es Theology, was sich mehr als 'Selbstfindungsfach' als schlichte Religion herausstellte. English ist eines meiner Lieblingsfächer, denn es geht um Lesen und Analysieren und Ms Graves is awesome. Nach einer halben Stunde Choral habe ich endlich um 12:00pm lunch in der cafeteria. Das Essen ist nicht sonderlich ausgewogen, schmeckt aber immer super ! Ich bezahle täglich $2,50 oder bringe mir ein Sandwich mit. Während lunch ist die einzige Möglichkeit sich mit Leuten zu unterhalten, wobei 30 Minuten zum Essen kaufen und essen auch schwierig ist. Danach geht es zu DigitalPhotography wo wir Photos machen, sie bearbeiten oder die unterschiedlichen Funktionen der Kamera kennenlernen. Mein letztes Fach ist Honors U.S. History, womit ich ziemliche Schwierigkeiten habe. Als Deutsche hat man wenig Hintergrundwissen zu Themen wie Civil War und Slavery und versteht die Texte im Buch auch meistens nicht – you have to put a lot of work in it ! Anstatt der 8th Period habe ich Resource in der Bibliothek, wo ich Zeit habe meine Hausaufgaben weitgehend zu erledigen. Die Schule endet für alle um 3:00pm und ich bin meist um 4:30pm zu Hause.
Pres hat auch ein großes Sportangebot und Drama, allerdings werde ich erst im Oktober zu den Basketball Tryouts gehen.

Alles in allem ist diese Schule wirklich besonders ! Jeder ist stolz ein 'Pres Girl' zu sein und es wird wirklich Wert auf Disziplin und Ehrgeiz gelegt. Ich hätte nicht erwartet, dass ich mal eine katholische Mädchenschule schätzen würde, aber die Gebete geben einem wirklich Routine und man reflektiert Dinge viel mehr. Die Mädchen sind alle super nett und hilfsbereit und auch die Lehrer begegnen einem auf freundschaftlicher Basis und nehmen sich die Zeit, die Dinge zu erklären und dir zu helfen.

Noch ein paar Fakten über das Schulleben auf Pres :


  • alle (!) Mädchen tragen Haarbänder
  • kein Mädchen schminkt sich
  • die Schüler laufen zum Raum des Lehrers und haben dafür 5 Minuten Zeit
  • jeder Raum ist individuell nach den Vorlieben des Lehrers mit Sprüchen und Bildern gestaltet
  • Einzeltische
  • Quiz's und Tests, die so oft wiederholt werden können, bis man die volle Punktzahl erreicht hat
  • JEDER hat ein iPhone, oder ein Pad, das er während dem Unterricht benutzt
  • Handys sind erlaubt 
    und erforderlich
  • Alle Lehrer haben 'Mints' oder 'Granola Bars' in ihren Klassenzimmern für die Schüler
  • Schüler müssen Kleenex boxen mitbringen, damit Taschentücher immer sichergestellt sind
  • Zuspätkommen gibt eine detention
  • Muss man während der Stunde auf die Toilette, muss man sich mit Uhrzeit auszeichnen, und später wieder auszeichnen
  • alle Hausaufgaben werden auf der Internet Plattform www.edmodo.com aufgezeigt. Dort werden auch alle Wochenabläufe und die Tests angekündigt
  • Es gibt points auf Hausaufgaben und es gibt die grades A,B,C,D und F
  • Trinken ist nur aus den offizielllen 'Belong. Be a Pres Girl' Flaschen erlaubt
  • Die Seniors haben ihre eigene Treppe 

19. August 2014

Welcome to Louisville,Kentucky !

Und am Flughafen standen dann wirklich wie immer von uns erträumt, unsere 4 Gastfamilien mit Schildern, Luftballons und Geschenken vor uns !
Dann ging es nachhause und die englischsprachige Zeit brach an. Die Familie ist wirklich sehr freundlich und will, dass ich mich wie Zuhause fühle. Sie sind mit mir am nächsten Tag sofort losgefahren, um alles zu besorgen was ich benötige (SIMKarte,Duschzeug,Schulsachen...) und bemüht sich wirklich!

Allerdings hätte ich nicht erwartet, wie anders es sein würde, so ganz ohne Familie und Freunde. Man fühlt sich eben nicht sofort wohl in einem neuen Zimmer/Haus und denkt auch sehr oft an Familie und Freunde in Deutschland. Aber in diesen Momenten habe ich bereits am 2. Tag die Erfahrung gemacht : Steht auf, geht zu euren Familien, redet mit ihnen (darüber, sie wissen ganz genau, dass ihr Heimweh habt!) und versucht euch abzulenken. Ich habe angefangen meine Fotos von Washington zu bearbeiten und habe Hörspiele gehört oder gelesen. Das wird euer ungutes Gefühl im Magen nicht vertreiben, aber es hilft ! Man unterschätzt auch die Reaktion des Körpers auf die neue Situation – Magenkrämpfe oder Übelkeit.
Das erste mal Skypen mit der Familie ist wirklich hart – deshalb versuche ich mir den Kontakt zu meinem Zuhause einzuteilen und mir feste Grenzen zu setzen, ansonsten steht man immer mit einem Fuß in Deutschland.


Für mich geht es morgen das erste Mal in die Schule und ich bin wirklich schon suoer aufgeregt ! News folgen. 

Orientation in Washington

Oh my gosh ! Wir haben unsere ersten Schritte auf amerikanischem Boden gewagt !
Nach 8 Stunden Flug (sehr erträglich durch Bordentertainment) und gefühlten 10 Stunden am Flughafen, behindert durch Passprobleme und dem amerikanischen Zoll, gings für uns endlich ins HiltonHotel in Washington D.C. War allerdings echt nicht das, was ich erwartet habe :D Dort begrüßten uns die Betreuern der Partnerorganisation CIEE und erfrischt durch den kühlen (!!!) Luftzug des Air Conditioning.
Wir haben so viel gesehen in Washington – das weiße Haus, Memorials von Martin Luther King und Jefferson oder das Museum of American History – das Highlight aber war die kleine Stadt Alexandria. So etwas schönes habe ich wirklich noch nie in meinem Leben gesehen ! Alle die eine Spiegelreflexkamera besitzen – es ist der Himmel auf Erden !
Ganz nebenbei haben wir auch noch die anderen Austauschschüler von Experiment kennengelernt, die eine Woche vor uns beim VBS in Bad Bevensen waren.

Dieses Austauschjahr prägt so wundervolle Freundschaften und ich hatte selten so viel Spaß und habe mich selten so verbunden zu Menschen gefühlt, wie zu all diesen Freunden und so kann ich sie mittlerweile wirklich nennen !

Samstag morgen hieß es dann auch schon 'Washington Dulles Airport' und nach n eun Stunden Warten am Flughafen ging es für die 'Kentucky Family' (#WinnieEllieKilianAlina) Richtung Louisville – in einer Maschine mit drei Sitzen pro Reihe :D


Bei der Landung waren wir alle SO aufgeregt und gespannt auf unsere Gastfamilien, dass wir fast 2x auf die Toilette gelaufen sind.


 

14. August 2014

Abflug

Gleich geht es los auf den Weg zum Frankfurter Flughafen !
Auch wenn ich wirklich wochenlang nicht aufgeregt war (!) liege ich nun doch schlaflos im Bett.
Ich werde um 13:10 Uhr knapp 9 stunden lang nach Washington D.C. Fliegen.

Ich bin wirklich froh, wenn ich meine Großeltern, Eltern, meinen Freund und meine beste Freundin verabschiedet habe weil erst dann kann ich mich so richtig auf die Zeit freuen !

 Über 1000 Klicks - Wow ! 

Countdown's done - Save flight to all of us !


12. August 2014

Endgültige Gastfamilie


Genau drei Tage vor der Abreise habe ich meine wirklich endgültige Gastfamilie bekommen ! Nach einer Welcome Family, Versprechungen und möglichen Familien habe ich nun meine Familie für die nächsten 10 Monate.

Ich habe nicht, wie die meisten, Gasteltern, sondern 'Gastgroßeltern', da meine Gastschwestern (9 und 14) bei ihren Großeltern leben. Mit meinen Schwestern habe ich viel gemeinsam, die ältere geht auch auf meine Schule und sie freuen sich schon beide auf gemeinsame Sprünge in den hauseigenen Pool ! Die Familien will mir Kentucky und auch die umliegenden Staaten zeigen, mag Campen und jeden Freitag heißt es 'Family Movie Night'. Sie haben einen Hund und eine wirklich riesige Verwandtschaft, die ich auch auf einer Hochzeit alle kennenlernen werde :)



Auch wenn ich jetzt endlich weiß wohin und zu wem, bleibt eine gewisse Skepsis weil ich momentan noch nicht klar weiß, wie gut ich mich einleben kann. Allerdings ist mein 2. Tag bereits ein Schultag, deswegen hoffe ich keine Zeit für Heimweh zu haben ..



! Bundestagsabgeordnete !

Meldet euch bei eurem Abgeordneten, solltet ihr das PPP haben, denn sie interessieren sich meist wirklich für euch und wollen euer Abenteuer oft auch auf ihrer Website oder in regionalen Zeitungen bekanntmachen ! Ihnen habt ihr ein Stück weit auch das Stipendium zu verdanken :)

10. August 2014

Packstress


Genau 10 Tage vor meinem Abflug habe ich damit begonnen, meinen Koffer zu packen. Für einige mag das früh erscheinen, aber ich hatte letztendlich ziemlich viele Probleme bezüglich meines Koffers und bin froh, genug Zeit gehabt zu haben, noch einige Dinge zu kaufen oder umzuändern.
Dabei ging es im Wesentlichen darum, die Gepäckbestimmungen einzuhalten, die bei Lufthansa so aussehen :

Handgepäck : 2 Gepäckstücke (z.B. kleiner Koffer+Tasche) 55x40x20cm = 8kg
! Laptop wird nicht zu diesen 8kg berechnet !

Koffer : 1 Koffer Höhe+Breite+Tiefe 158cm = 23 kg
Übergewicht kostet bis zu 100Euro, ein zu großer Koffer 200Euro

Ich hatte mir extra einen neuen Koffer gekauft, der das erforderliche Sicherheitsschloss besitzt und begann nun den Koffer zu packen, bis ich auf die Idee gekommen bin, in auch mal auszumessen – er war 2cm zu groß und 2kg zu schwer ! Also musste ein neuer Koffer her und etliche Fragen kamen auf : Wo stecke ich die 2 überschüssigen kg hin? Nehme ich einen Handgepäckskoffer mit? Benutze ich einen Rucksack? Eine Tasche? Wohin kommt die Kamera? Kaufe ich mir ienen leichteren Laptop?
Da der alte Koffer zu groß war, blieb mir nichts anderes übrig als den nächstkleinern Koffer aus dem Set zu nehmen – und der war wirklich klein ! Mit Hilfe von Vakuum-Kleidersäcken habe ich es dann aber tatsächlich geschafft unter drücken und quetschen alles Wichtige in meinen winzigen Koffer zu schaffen.
Niemand wird mir glauben, dass ich mit diesem kleinen Koffer in 4 Tagen nach Amerika reisen werde ! 


 Mein Baby

2. August 2014

Chaos...


Langsam beginne ich zu begreifen warum die Austauschorganisationen die Informationen über Region und Gastfamilie erst herausgeben, wenn sie wirklich von allen Seiten abgesichert und dingfest sind. Denn wenn man gesagt bekommt man suche nach einer Familie, die eine Tochter auf derselben Schule wie man selbst hat und plötzlich die auch noch unsichere Information bekommt, man hat doch keine Gastschwester sondern kleine Geschwister unter zehn ist die Enttäuschung größer, als wenn man wochenlang keine Gastfamilieninfos bekommt.

Sich ein Jahr auf einen völlig anderen Kontinent zu begeben hat nun mal auch etwas mit Vertrauen zu tun und durch dieses unsicher Hin und Her wird genau das leider bei mir momentan getrübt. Natürlich ist einem klar, dass man für alles offen sein muss und alles kommen kann aber wenn man weiß, dass man bei einer super Familie hätte leben können, wenn man keine Katzenallergie haben würde, hat man doch schon irgendwann den Eindruck eine 'Restfamilie' zu bekommen bei der es nur darum geht, dass sie keine Haustiere hat ..

Ich weiß, dass sich meine Local Coordinatorin und meine Direktorin momentan wirklich viel Mühe geben eine gute Familie für mich zu finden und ich bin dafür auch sehr dankbar aber das ungute Gefühl überwiegt momentan leider.



Jetzt sind es noch 12 Tage bis ich endlich meine Freunde vom Vorbereitungsseminar am Frankfurter Flughafen wiedersehe – die Orientation in Washington ist leider gerade das einzige, worauf ich mich richtig freue !