30. Januar 2015

Pres goes State

Nach zwei einhalb Monaten season und hartem practice hieß es für unser Basketball Varsity Team letzte Woche im “All A Tournament” (kleine Schulen aus Kentucky) bestehen. Nach dem ersten gewonnen Spiel gegen Shawnee am Donnerstag traten wir am Freitag gegen unsere Erzfeinde von Holy Cross an. Die komplett Schule war unglaublich aufgeregt und versuchte so viele Schüler wie möglich für das Derby zu mobilisieren. Das Thema des Spiels war “Workout”, damit sind dann auch unsere seltsamen Verkleidungen zu erklären. Die student section hat mit Cheers, Fitness Übungen und Anfeuerungsschreien überzeugt und letztendlich hat unser Team nach einem ziemlich knappen Spiel District gewonnen. Das bedeutete: am folgenden Mittwoch würde es nach Frankfort zur State Meisterschaft gehen !
Das Thema für dieses Spiel war “Patriotic” also habe ich meine America Klamotten rausgekramt und nachmittags sind alle zusammen im gelben Schulbus (ja, meine erste Fahrt im berühmten gelben Schulbus) zum Spiel gefahren. Viele Schüler, Leher und etliche Eltern waren vertreten um die schuleigenen Cheers zu brüllen und die Cheerleader zu unterstützen. Das Team gegen das wir antraten war allerdings um einiges besser als wir und so verloren wir letztendlich mit einem 50Punkte-Rückstand obwohl wir im ersten Viertel sogar mal vorne lagen.

Nichtsdestotrotz war es ein toller Abend und wir waren mit Abstand die größte und lauteste student section im ganzen Turnier!

der gelbe Schulbus *_*

Court mit unseren Spielerinnen in weiß
 

15. Januar 2015

Halbzeit - 155 Tage hier, in 155 Tagen wieder in Deutschland


Von meinen genau 310 Tagen in den USA sind genau die Hälfte bereits um. Genug Anlass, um mal zurückzublicken und zu sehen, was mir das letzte halbe Jahr so gebracht hat UND ob ich es bereue mich für ein ganzes Austauschjahr entschieden zu haben.

Angefangen mit der Orientation in Washington DC, zwei wunderschöne, turbulente Tage, woraufhin der aufregende erste Schritt on my way to the USA, das Treffen der Gastfamilie, folgte. Die erste Heimwehphase, Fall Break, das erste Mal ausgehen mit Freunden. Ganz besonders den Kulturschock hatte ich nicht erwartet. Man hat immer diese Traumvorstellung: alles ist groß, alle sind super nett und freundlich, kleine Diners und Sportsbars und aufregende Teenie-Lives. Wenn man dann aber bemerkt, dass die Amerikaner noch nicht einmal ''Guten Morgen'' sagen, das Wasser stundenlang laufe lassen, tausende Plastiktüten verschwenden und wirklich viel zu viel Fast-Food essen, kommt fällt man erst mal in ein ziemliches Loch aus Heimweh und Zweifeln, warum man das ganze überhaupt macht. Ich bin als komplett unerfahrene Spielerin ins Basketball Team gekommen und hab ab da an gelernt was es heißt sich den Hintern abzuarbeiten um zu einem Team dazuzugehören. Es war die beste Entscheidung weil ich ab da wirklich immer beschäftigt war und tolle neue Freunde gefunden habe. Dafür musste ich dann auch sozusagen meine Gastfamilie aufgeben, was ich bis heute nicht bereue, denn jetzt habe ich einfach gesagt eine bessere Zeit. Thanksgiving und Weihnachten sind DIE Familienfeste und ab da fühlt man sich dann wirklich als Teil der Familie und hat auch mal eine kleine Pause von der bei mir wirklich anstrengenden Schule. Silvester wird hier ja leider nicht wirklich groß gefeiert, womit mein Neujahr dann zu einem ziemlich schlechten Start ins neue Jahr mit Heimweh und Tränen wurde aber auch da kommt man wieder heraus und war wenn es wieder in die Schule geht – Alltag und Beschäftigung. Die letzten zwei Wochen bestanden bei mir definitiv aus Basketball, was noch bis Ende Februar der Fall sein wird.
Auch wenn ich in den letzten 155 Tagen einige Dinge erlebt habe, die ich nie erwartet hätte je erleben zu müssen und die meinem Jahr hier wirklich einen gewissen Schatten und Nachgeschmack verliehen haben, würde ich niemals meine Entscheidung rückgängig machen dieses Auslandsjahr gewagt zu haben. Ich habe so vieles über mich gelernt: den Mund zu halten, wenn es einen nichts angeht, den Mund aufzumachen, wenn man etwas klären muss, den Menschen zu zeigen, dass man sie schätzt und nur mit den Personen befreundet zu sein, die einen wirklich so mögen wie man nunmal ist, denn ich kann nicht ändern wie ich bin und das möchte ich auch gar nicht mehr. Mein größtes Ziel war immer mehr über mich zu lernen und mich selbst zu finden, was definitiv gelungen ist. Ich hätte nie erwartet, wie stark und erwachsen ich sein kann(wenn ich will ;) ) und wie sehr ich es schätze, der Mensch zu sein der ich bin, denn ich habe mittlerweile eine Vielzahl an Menschen getroffen, die ich um ihre Persönlichkeit wirklich nicht beneide. Auf der anderen Seite habe ich aber auch so viele herausragende Charaktere kennen und lieben gelernt, ohne die ich mir es nicht mehr vorstellen kann.
Das ist auch einer der Gründe, warum ich froh bin, mich für einen 10monatigen Aufenthalt entschieden zu haben. Ich persönlich habe gerade erst so die richtig engen Kontakte gefunden und fange an mit Freunden wegzugehen oder aktiv an ihren Gesprächen teilzunehmen. Es ist schön die Gewissheit zu haben, auch noch für Senior Night, Spring Break, Ring Ceremony und Prom da zu sein.

Die erste 155 Tage sind wirklich verflogen und ich bin gespannt was noch auf mich zukommt und bin sicher, dass ich in einem Wimpernschlag wieder zuhause bin.