31. März 2014

Initiative ergreifen und die Chance nutzen !

Wir hatten alle schon von ihnen gehört : 'die Abenteurer die ein ganzes Jahr in ein fremdes Land gehen' und doch waren sie so weit entfernt von uns, sodass wir uns nie im Leben vorstellen konnten, auch nur mal so jemanden näher zu kennen.
Und doch keimte der Gedanke immer mehr in uns auf, eine bestimmte Zeit in einem anderen Land, einem anderen Kontinent und inmitten einer völlig fremden Kultur zu verbringen. Mit 'uns' meine ich etliche andere Austauschschüler, Freunde und mich, die die Abenteuerlust gepackt hat. Zur Grundidee kam noch ein allgemeines Interesse an Sprachen, vor allem der englischen, und an Menschen hinzu, das unseren Wunsch nach einem Auslandsjahr immer mehr verstärkten.
Sofort begann ich, mich eingehend zu informieren. Die riesige Welt der Organisationen, Angebote und Erfahrungsberichte eröffnete sich mir und ich war schon so enthusiastisch als stünde ich bereits eine Woche vor meinem Abflug. In diesem Dschungel aus verschiedenen Optionen war eins schnell klar : ich wollte unbedingt in die USA !
Ich begann alles in mich aufzusaugen was ich finden konnte. Ich druckte alle bekannten Organisationen von travelworks.de bis Rotary aus, las so ziemlich jeden Erfahrungsbericht, den ich finden konnte und begann mich auch mit sogenannten 'Returnees', also bereits zurückgekommenen Abenteurern, in Kontakt zu setzen. Das alles in einer großen Mappe zusammenzuhalten, erwies sich schnell als hilfreich.
Ich weihte meine Eltern und Freunde bald ein und stieß auf Begeisterung seitens meiner Freunde, die schon fast neidisch waren, und auf Skepsis meiner Eltern.

Im April 2013 begann ich mit dem ersten offiziellen Formular der Schule. Sämtliche Lehrer mussten abgeklappert werden um letztendlich, nach 8 Monaten Rennerei, den finalen Schulstempel zu bekommen.
Ich bewarb mich zeitgleich bei meiner favorisierten Organisation 'Stepin'.
Im Mai hatte ich bereits mein 'Interview'. Trotz viel Angst und Aufregung, denn mir stand auch ein englischer Part des Interviews bevor, meisterte ich die Herausforderung gut und man versicherte mir sofort einen Platz für das kommende Ausreisejahr Sommer 2014.
Für meine Eltern war bis hierhin noch alles unverbindlich gewesen, doch langsam fingen sie an sich wirklich mit dem ganzen Plan auseinanderzusetzen und Zweifel wurden laut.

Nach den Sommerferien wurde meine Mutter auf das 'Parlamentarische Patenschaftsprogramm' (PPP) aufmerksam, dass einem ein Stipendium in Höhe der gesamten Programmkosten ermöglichte. Prompt meldete meine Mutter mich an, wobei ich diesmal skeptisch war, weil ich mir nicht vorstellen konnte als 'Junior-Botschafterin' in die USA zu gehen, wo ich doch mit Politik überhaupt nichts am Hut hatte.

Im Oktober hatte ich mein Interview bei der zuständigen Organisation 'Experiment e.V.' in Bonn, zusammen mit 8 weiteren Bewerbern auf das Stipendium. Wenig später erhielt ich die Zusage, dass ich 'eine Runde weiter sei' und es nun ich Mechthild Heils, das ist die zuständige Abgeordnete für meinen Wahlkreis, Hand läge, wem der 4 Bewerber sie das Stipendium gebe.
Im Januar habe ich letztendlich nach einem unglaublich sympathischen Gespräch mit meiner Abgeordneten die Zusage für das PPP bekommen. Anfang Februar habe ich dann meine aufwendig zusammengestellten Unterlagen zu Experiment e.V. geschickt und diese sind vielleicht gerade jetzt in den Händen meiner zukünftigen Gastfamilie.

Heute sind es noch 136 Tage bis ich im Sommer 2014 in mein großes Abenteuer aufbreche.
Ich hätte niemals erwartet, dass ich mal 'ein Abenteurer, der ein ganzes Jahr in ein fremdes Land geht' werden würde.
Und es macht einen unglaublich Stolz, den Mut aufgebracht zu haben sich in etwas völlig Neues, Unbekanntes und Wahnsinniges zu stürzen, wie ein Jahr USA !