Wir hatten alle schon von
ihnen gehört : 'die Abenteurer die ein ganzes Jahr in ein fremdes
Land gehen' und doch waren sie so weit entfernt von uns, sodass wir
uns nie im Leben vorstellen konnten, auch nur mal so jemanden näher
zu kennen.
Und doch keimte der
Gedanke immer mehr in uns auf, eine bestimmte Zeit in einem anderen
Land, einem anderen Kontinent und inmitten einer völlig fremden
Kultur zu verbringen. Mit 'uns' meine ich etliche andere
Austauschschüler, Freunde und mich, die die Abenteuerlust gepackt
hat. Zur Grundidee kam noch ein allgemeines Interesse an Sprachen,
vor allem der englischen, und an Menschen hinzu, das unseren Wunsch
nach einem Auslandsjahr immer mehr verstärkten.
Sofort
begann ich, mich eingehend zu informieren. Die riesige Welt der
Organisationen, Angebote und Erfahrungsberichte eröffnete sich mir
und ich war schon so enthusiastisch als stünde ich bereits eine
Woche vor meinem Abflug. In diesem Dschungel aus verschiedenen
Optionen war eins schnell klar : ich wollte unbedingt in die USA
!
Ich
begann alles in mich aufzusaugen was ich finden konnte. Ich druckte
alle bekannten Organisationen von travelworks.de
bis Rotary
aus,
las so ziemlich jeden Erfahrungsbericht, den ich finden konnte und
begann mich auch mit sogenannten 'Returnees', also bereits
zurückgekommenen Abenteurern, in Kontakt zu setzen. Das alles in
einer großen Mappe zusammenzuhalten, erwies sich schnell als
hilfreich.
Ich weihte meine Eltern
und Freunde bald ein und stieß auf Begeisterung seitens meiner
Freunde, die schon fast neidisch waren, und auf Skepsis meiner
Eltern.
Im
April 2013
begann ich mit dem ersten offiziellen Formular der Schule. Sämtliche
Lehrer mussten abgeklappert werden um letztendlich, nach 8 Monaten
Rennerei, den finalen Schulstempel zu bekommen.
Ich
bewarb mich zeitgleich bei meiner favorisierten Organisation
'Stepin'.
Im
Mai
hatte ich bereits mein 'Interview'. Trotz viel Angst und Aufregung,
denn mir stand auch ein englischer Part des Interviews bevor,
meisterte ich die Herausforderung gut und man versicherte mir sofort
einen Platz für das kommende Ausreisejahr Sommer 2014.
Für meine Eltern war bis
hierhin noch alles unverbindlich gewesen, doch langsam fingen sie an
sich wirklich mit dem ganzen Plan auseinanderzusetzen und Zweifel
wurden laut.
Nach
den Sommerferien wurde meine Mutter auf das 'Parlamentarische
Patenschaftsprogramm'
(PPP) aufmerksam,
dass einem ein Stipendium in Höhe der gesamten Programmkosten
ermöglichte. Prompt meldete meine Mutter mich an, wobei ich diesmal
skeptisch war, weil ich mir nicht vorstellen konnte als
'Junior-Botschafterin' in die USA zu gehen, wo ich doch mit Politik
überhaupt nichts am Hut hatte.
Im
Oktober
hatte ich mein Interview bei der zuständigen Organisation
'Experiment
e.V.'
in Bonn, zusammen mit 8 weiteren Bewerbern auf das Stipendium. Wenig
später erhielt ich die Zusage, dass ich 'eine Runde weiter sei' und
es nun ich Mechthild Heils, das ist die zuständige Abgeordnete für
meinen Wahlkreis, Hand läge, wem der 4 Bewerber sie das Stipendium
gebe.
Im Januar habe ich
letztendlich nach einem unglaublich sympathischen Gespräch mit
meiner Abgeordneten die Zusage für das PPP
bekommen. Anfang Februar habe ich dann meine aufwendig
zusammengestellten Unterlagen zu Experiment e.V. geschickt und diese
sind vielleicht gerade jetzt in den Händen meiner zukünftigen
Gastfamilie.
Heute sind es noch 136
Tage bis ich im Sommer 2014 in mein großes Abenteuer aufbreche.
Ich hätte niemals
erwartet, dass ich mal 'ein Abenteurer, der ein ganzes Jahr in ein
fremdes Land geht' werden würde.
Und es macht einen
unglaublich Stolz, den Mut aufgebracht zu haben sich in etwas völlig
Neues, Unbekanntes und Wahnsinniges zu stürzen, wie ein Jahr USA !