14. März 2015

Junior Retreat


Ein Retreat ist sowas wie Besinnungstage wo eine kleinere Gruppe der Klasse für zwei Tage neue Dinge lernt/erkennt, reflektiert und sich darüber bewusst wird worauf es im Leben wirklich ankommt.
Wir waren eine super kleine Gruppe von neun Mädels mit zwei Lehrerinnen und haben unser Retreat bei Cross Roads Ministry in Downtown Louisville verbracht.
Als allererstes haben wir einen Spaziergang durch die Gegend mit unserem Gruppenleiter Alex gemacht, wobei wir nicht reden durften um die Umwelt und Geräusche besser wahrnehmen zu können. Dabei ist uns allen aufgefallen, wie viel Müll auf den Straßen liegt, sich nichts vertraut oder whol anfühlt und die Gegend sehr verlassen war. Danach ging es zum Klinge Center, wo sich ältere Menschen treffen um Billard und Bingo zu spielen, zu essen oder sich einfach zu unterhalten. Ich habe mit den älteren Herren Billard gespielt, wo mir einige Hacks beigebracht wurden und mit denen Billard zu spielen war echt “serious business”. Danach ging is mit dem Bus (für viele behütete catholic school girls die erste Busfahrt ihres Lebens) zum Neighboorhood House in Portland, eine Kindertagesstätte für eher ärmere Familien. Dort habe ich für zwei Stunde eine Gruppe von zweijährigen begleitet und mir Knete ins Gesicht kleben lassen. Nach dem Abendessen zurück im Haus hatten wir Besuch von Cliffton, einem Obdachlosen ehemaligen Drogensüchtigen, der so einigen von uns die Augen geöffnet hat. Er hat uns klar gemacht, dass das wichtigste ist, “focused” zu bleiben, sich also nicht von seinem Weg abbringen zu lassen. Wir sind alle in der entscheidenden Phase unseres Lebens und es gibt einen Sinn warum wir genau da sind, wo wir jetzt sind nämlich um etwas zu verändern, Menschen zu helfen und diese Welt zu einem besseren Ort zu machen. Nachdem alle Erfahrungen im kleinen Kreis verarbeitet und erläutert wurden, kam der spaßige Teil des Retreats nämlich der Mädelstalk mit den Lehrerinnen. Dabei fanden wir viel über unsere Lehrer heraus und nach einer Stunde voller BH-Gespräche, Jungs und Unterschieden zwischen Deutschland und den USA ging es endlich in die (Gefängnis-)Betten, die doch ein bisschen unbequem waren.
Den zweiten Tag verbrachten wir zuerst in Active Day, einer Betreuungseinrichtung für behinderte Menschen um hauptsächlich Bingo zu spielen und ganz viele neue Freundschaften mit so vielen liebenswerten und lebensfrohen Menschen zu schließen. Danach haben wir mit Obdachlosen und Bedürftigen in einer Soup Kitchen zu Mittag gegessen und realisiert, wie viele Menschen in Louisville kein Zuhause haben und Hilfe so dringend benötigen.

Die wichtigste message die mir während der letzten zwei Tage vermittelt wurde ist, dass jeder einzelne Mensch, ob alt, jung, behindert, arm, reich, schwarz oder weiß eine Chance im Leben verdient hat und man auch damit schon einen riesigen Unterschied in der Welt macht, jemand anderem ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ich kann genau jetzt entscheiden wie mein Leben sein soll und darf nie meine Mitmenschen oder mich selbst dabei aus den Augen verlieren. Und alles was ich mir dabei vornehme, ist umsetzbar, egal was andere Leute darüber sagen/denken, solange ich daran glaube! Wir alle haben unsere Aufgabe im Leben. 

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